Ladungssicherung mit Spanngurten – das müssen Sie beachten

Ladungssicherung mit Spanngurten – das müssen Sie beachten

Ein Zurr- oder Spanngurt dient als wichtiges Arbeitsmittel, um eine optimale Ladungssicherung zu erzielen. Mit ihrer Hilfe können die verschiedensten Materialien sicher und ohne Schäden von A nach B transportiert werden. Gemäß §22 der StVO ist die Ladung so zu verstauen und zu sichern, dass sie während der Fahrt nicht verrutscht, umfällt oder hin und her rollt.

Welche Arten von Spanngurten gibt es?

Grundsätzlich können ein- und zweiteilige Spanngurte unterschieden werden. Der einteilige Spanngurt verfügt über ein langes Gurtband sowie eine Ratsche als Spannelement. Er eignet sich gut zum Bündeln von Materialien. Ein zweiteiliger Spanngurt besteht dagegen aus dem Gurtband, einem Spannelement (Ratsche) und einem Verbindungselement (Haken). Die Farbe des Gurtbands sagt dabei nichts über seine jeweilige Vorspannkraft oder Zurrkraft aus. Die Farbe des Labels hat allerdings eine Bedeutung und gibt Auskunft darüber, aus welchem Material das Gurtband besteht. Ein blaues Etikett bedeutet Polyester und ist die gängigste Variante. Ebenfalls existieren Schwerlastgurte, die für das Direktzurren schwerer Maschinen entwickelt wurden.

Spanngurte gibt es zudem in zahlreichen Ausführungen und Belastungsklassen. Die üblichen Gurtbänder werden in Breiten von 25 mm, 35 mm, 50 mm und 75 mm gefertigt. Spanngurte sind für unterschiedliche Kräfte ausgelegt und die Anzahl der Gurte muss dem zu sichernden Gewicht angepasst werden. Die erreichbare Vorspannkraft im Spanngurt wird dabei maßgeblich durch die Ratschenkonstruktion beeinflusst. Eine Druckratsche, die auch Standard- oder Kurzhebelratsche genannt wird, kann Vorspannkräfte bis 350 daN aufbringen. Das entspricht ca. 350 kg. Zum Spannen muss dabei der Griff der Ratsche nach oben gedrückt werden. Zudem gibt es Zugratschen, welche auch unter der Bezeichnung Langhebel- oder Ergoratsche bekannt sind. Diese erzeugen mehr Kraft im Gurtsystem und können bis zu 500 kg oder bei Spezial-Ratschen sogar bis zu 1000 kg Vorspannung aufbringen. Zum Spannen muss der Griff der Ratsche nach unten gezogen werden.

Verschleißmerkmale – die Ablegereife von Spanngurten

Da Spanngurte bei fast jedem Ladungssicherungsvorgang zum Einsatz kommen, nutzen sie sich mit der Zeit ab und müssen ausgetauscht werden. Es gibt also kein sogenanntes Ablaufdatum, sondern die Spanngurte sind dann ablegereif, wenn sich gewisse Abnutzungen oder Verschleiß zeigen. Das können insbesondere sichtbare Einschnitte oder Garnbrüche von mehr als 10 % des Band-Querschnitts sein sowie Beschädigungen an den Nähten und Materialverformungen aufgrund von extremer Wärme. Ein unlesbares oder sogar fehlendes Kennzeichnungs-Etikett sowie Schäden durch aggressive Chemikalien sind ebenfalls Zeichen dafür, dass der Spanngurt ablegereif ist. Des Weiteren müssen die Ratsche, das Spannelement und der Haken sowie das Verbindungselement regelmäßig ordnungsgemäß überprüft werden. Der Spanngurt muss ausgetauscht werden, wenn dieser Brüche, Risse, Verformungen oder starke Korrosion aufweist.

Maximale Sicherheit bei der Ladungssicherung mit Spanngurten

Nachdem die Gurte an der Ladung platziert und an geeigneten Anschlagpunkten am Fahrzeug befestigt wurden, wird das lose Ende des Gurtes durch die Ratsche gezogen. Anschließend wird mithilfe des Ratschen-Mechanismus der Gurt so lange gespannt, bis eine wirksame Spannung erreicht ist. Für leichtere Ladungen empfehlen wir Ihnen die Verwendung von Automatikspanngurten, mit denen der Anschlagvorgang deutlich schneller und komfortabler gelingt.

Häufig empfiehlt sich die Sicherung durch Niederzurren, also das Spannen der Gurte von einer Ladefläche über die Ladung zur anderen Seite der Ladefläche. Falls jedoch sogenannte Anschlagpunkte am Transportgut vorhanden sind, dann eignet sich das Diagonal- oder Schrägzurren eher und schont zudem die Ladung.

Beim Niederzurren sollten auf jeden Fall Gurtschoner bzw. Kantenschoner verwendet werden, um den Verschleiß des Gurtes zu verringern und den Reibungsverlust gering zu halten. Ein Kantenschutzwinkel schützt dabei das Zurrmittel vor Beschädigungen am Ladegut. Er überträgt die Vorspannkraft beim Niederzurren durch glatte Ober- beziehungsweise Innenflächen besser. Zudem vergrößert er den Radius der Auflage bei rechtwinkligen Ladungskanten. Ein Gurt-Kantenschoner bewahrt den Spanngurt vor Absplitterung von etwa Holzpaletten und behält durch spezielle Anti-Rutsch-Beschichtungen seine Position. Es gibt aber auch spezielle Kanten-Ladungswinkel, welche den vielfältigen Einsatz von Sicherungsmethoden ermöglichen. Die Winkel schützen sowohl das Ladegut als auch das Zurrmittel vor Beschädigungen sowie dem daraus entstehenden Vorspannverlust. Sie können als Anschlagspunkt verwendet werden, da sie auch an spezielle Ladegüter anpassbar sind. Dabei vergrößern sie die Auflage- und Druckfläche auf der Ladung erheblich und übertragen die Vorspannkraft oder nehmen alternativ die Lashing Capacity (LC) auf.

Prüfung und Reparatur von Spanngurten

Vor jedem Einsatz müssen die Spanngurte vom Anwender mittels Sichtprüfung auf Mängel überprüft werden. Zusätzlich sind die Zurrmittel gemäß VDI 2700, Blatt 3.1 einmal jährlich seitens des Betriebs durch einen Sachkundigen zu kontrollieren, wobei es notwendig ist, dass dieser vom Unternehmen vorher mit der Begutachtung der Spanngurte schriftlich beauftragt wird. Der Sachkundige muss mit den staatlichen Arbeitsvorschriften, Schriften zur Unfallverhütung und den allgemeinen anerkannten Regeln der Technik vertraut sein. Des Weiteren muss das Unternehmen sicherstellen, dass die Prüfungen regelmäßig organisiert, durchgeführt und dokumentiert werden.

Bei Schäden am Gurt ist eine eventuelle Reparatur von sachkundigem Fachpersonal mit entsprechenden Fähigkeiten und Kenntnissen verpflichtend. Für eine solche Instandsetzung kommt in der Regel nur der Hersteller infrage, da aus Sicherheitsgründen auf eigenständige Reparaturversuche verzichtet werden sollte. Die Gurte dürfen auf keinen Fall miteinander verknotet, vernietet oder verschraubt werden. Sollten Sie Zweifel an der Qualität der Spanngurte haben, dann tauschen Sie diese sicherheitshalber sofort aus.

Konsequenzen bei unzureichender Ladungssicherung mit Spanngurten

Um Gefährdungen für die Verkehrsteilnehmer zu reduzieren, führen die Polizei und das Bundesamt für Logistik und Mobilität regelmäßig entsprechende Kontrollen durch und prüfen die Ladungssicherung. Die Ladungen können bereits beim Anfahren oder Bremsen durch die auftretenden Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte verschoben werden. Gleiches passiert ebenfalls durch auftretende Zentrifugalkräfte während einer Kurvenfahrt. Die jeweiligen Sicherungskräfte oder Rückhaltekräfte müssen deshalb immer größer als die entstehenden Beschleunigungskräfte oder Verzögerungskräfte sein, nur dann verrutschen die Ladungen nicht.

Wenn es zu einem Verkehrsunfall mit Sachschaden aufgrund mangelhaft gesicherter Ladung kommt, werden Schadensersatzansprüche geltend gemacht. Zudem kann als Konsequenz eine Verkehrsordnungswidrigkeit mit Bußgeldstrafe verhängt werden und bei entsprechender Schwere erfolgt eine Eintragung im Verkehrszentralregister. Bei einem Unfall mit Personenschaden ermitteln sogar Polizei und Staatsanwaltschaft gegen eine Vielzahl von beteiligten Personen, um den Grad des jeweiligen Verschuldens zu beurteilen und gemäß StGB kann die ungenügende Ladungssicherung zu einer unbedingten Haftstrafe führen.

Spanngurt Profi: Ihr Partner für sichere Transportlösungen

Bevor Sie sich für den Kauf eines Spanngurts entscheiden, sollten Sie sich einige wichtige Fragen stellen: Wurde der Spanngurt von einem namhaften Hersteller mit langjähriger Erfahrung im Bereich Zurrgurte hergestellt? Kann dieser auch Prüfungen durchführen und dokumentiert diese? Achten Sie dabei auf eine eventuelle DIN ISO 9001 Zertifizierung. Des Weiteren sollten Sie überprüfen, ob ein gültiges GS-Zeichen verwendet wird und eine Gebrauchsanweisung vorhanden ist. Vergewissern Sie sich, ob das Etikett mit allen erforderlichen Angaben vorhanden ist und die Beschlagteile gekennzeichnet sind. So können Sie vollkommen sichergehen, dass die von Ihnen ausgewählten Spanngurte zur Ladungssicherung auch allen erforderlichen Vorgaben entsprechen.

Spanngurt Profi bietet Ihnen ideale Transportlösungen, um die Sicherheit Ihrer Ladung sowie die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Setzen Sie auf unsere langjährige Erfahrung, erstklassigen Qualitätsstandards und eine breite Auswahl an Produkten, die Ihren gewünschten Anforderungen entsprechen. Neben unserer großen Auswahl an Spanngurten und Hilfsmitteln zur Ladungssicherung bieten wir auch Zurrketten sowie Hebezeuge an. Entdecken Sie jetzt unser Sortiment an hochwertigen Produkten zur optimalen Ladungssicherung!

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