DGUV 70: Vorschriften und rechtliche Rahmenbedingungen für die Ladungssicherung

DGUV 70: Vorschriften und rechtliche Rahmenbedingungen für die Ladungssicherung

Jeder Fahrer oder Unternehmer kennt die Risiken unzureichender Ladungssicherung: Ein einziges, nicht gesichertes Objekt kann bei plötzlichem Bremsen oder Ausweichmanövern massive Schäden verursachen – sowohl am eigenen Fahrzeug als auch bei anderen Verkehrsteilnehmern. Genau hier greifen die strengen rechtlichen Vorschriften zur Ladungssicherung, die weit über reine Bußgelder hinausgehen. Von der StVO bis zur DGUV-Vorschrift 70 – diese Normen und Vorschriften sollen nicht nur Unfälle verhindern, sondern auch Leben retten.

Wichtige Gesetze und Normen für die Ladungssicherung

Die rechtlichen Vorgaben zur Ladungssicherung basieren auf verschiedenen Vorschriften und Normen, die sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene festgelegt sind. Zu den wichtigsten Regelungen gehören:

  • Straßenverkehrsordnung (StVO): Die StVO regelt die Grundanforderungen an den sicheren Transport von Gütern. Gemäß § 22 StVO ist die Ladung so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlichen Ausweichmanövern nicht verrutschen, umfallen oder herabfallen kann.
  • Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO): In § 30 der StVZO wird zusätzlich festgelegt, dass Fahrzeuge nur in einem verkehrssicheren Zustand eingesetzt werden dürfen. Dies schließt auch die korrekte Ladungssicherung ein.
  • Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV): Besonders relevant ist hier die DGUV-Vorschrift 70. Diese Vorschrift gibt spezifische Anforderungen für Fahrzeuge vor, einschließlich der korrekten Ladungssicherung. Sie ergänzt die Regelungen der StVO und StVZO und stellt sicher, dass betriebliche Fahrzeuge nach den höchsten Sicherheitsstandards betrieben werden.
  • DIN EN 12195-1: Diese europäische Norm regelt die Berechnungsmethoden für Zurrkräfte und beschreibt technische Anforderungen an Zurrmittel wie Gurte, Ketten und Netze. Sie ist ein wichtiger Standard zur Umsetzung sicherer Ladungssicherungsmaßnahmen.
  • VDI2700: Diese Richtlinie befasst sich in verschiedenen Teilen mit der Ladungssicherung spezifischer Güter wie zum Beispiel der Sicherung von PKW oder LKW beim Transport (VDI2700 Blatt 8.1 und 8.2). Die VDI Richtlinie ist kein Gesetz, hat aber den Status als anerkannte Regel der Technik und muss deshalb bei der Ladungssicherung befolgt und beachtet werden.

Folgen bei Verstößen gegen die Ladungssicherung

Verstöße gegen die Ladungssicherung können schwerwiegende, rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Neben den offensichtlichen Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer und die Umwelt drohen bei nicht korrekt gesicherter Ladung auch hohe Strafen. Diese können sowohl den Fahrer, den Verlader als auch den Fahrzeughalter betreffen. Mögliche Sanktionen umfassen:

  • Bußgelder: Bei Verstößen gegen die StVO können Bußgelder in Höhe von 60 bis 150 € verhängt werden. Bei gravierenden Verstößen drohen sogar Punkte in Flensburg.
  • Strafrechtliche Folgen: Bei Unfällen aufgrund mangelnder Ladungssicherung können zudem strafrechtliche Konsequenzen folgen, beispielsweise wegen Fahrlässigkeit.
  • Haftung im Schadensfall: Im Falle eines Unfalls kann der Fahrer/Fahrzeughalter auch für sämtliche entstandene Schäden haftbar gemacht werden.

DGUV-Vorschrift 70 und ihre Bedeutung für die Ladungssicherung

Die DGUV-Vorschrift 70 spielt eine große Rolle im Bereich der betrieblichen Ladungssicherung und ergänzt die Regelungen der StVO und StVZO durch spezifische Vorgaben für Fahrzeuge und deren Ladung. Unternehmer und Fuhrparkleiter sind verpflichtet, sicherzustellen, dass ihre Fahrzeuge jederzeit den höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Dazu zählen regelmäßige Schulungen der Fahrer und eine jährlich vorgeschriebene Fahrzeugprüfung durch Sachkundige. Diese Vorschrift zielt darauf ab, sowohl Unfälle zu vermeiden als auch den ordnungsgemäßen Zustand der Fahrzeuge zu gewährleisten – und das durch klar definierte Pflichten, die weit über bloße gesetzliche Anforderungen hinausgehen.

Die wesentlichen Anforderungen der DGUV-Vorschrift 70

Die DGUV-Vorschrift 70 hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Akteure im Transportwesen:

  • Fahrer: Sie sind dafür verantwortlich, die Ladung vor Fahrtantritt auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Bei mangelhafter Sicherung kann es zu Bußgeldern und rechtlichen Konsequenzen kommen​.
  • Verlader: Diese müssen sicherstellen, dass die Ladung verkehrssicher auf dem Fahrzeug verstaut ist. Hierbei ist es wichtig, dass sie über das nötige Fachwissen verfügen und die Einhaltung der Sicherheitsstandards regelmäßig überprüfen​.
  • Unternehmer: Sie sind verpflichtet, ihre Fahrer regelmäßig zu schulen und dafür zu sorgen, dass die Fahrzeuge mindestens einmal jährlich durch einen Sachkundigen geprüft werden. Diese Prüfungen sind dokumentationspflichtig​.

Die gravierenden Folgen falscher Ladungssicherung

Falsche oder unzureichende Ladungssicherung kann gravierende Konsequenzen haben, sowohl für die Verkehrssicherheit als auch für die rechtlichen Verantwortlichkeiten der beteiligten Parteien:

  • Risiko für Personenleben: Eine unsachgemäße Ladung kann bei abrupten Bremsmanövern oder Unfällen zu schwerwiegenden Verletzungen oder sogar zum Tod von Fahrzeuginsassen oder anderen Verkehrsteilnehmern führen. Laut Statistiken sind Unfälle, die durch unzureichende Ladungssicherung verursacht werden, nicht selten und führen häufig zu schweren Personenschäden.
  • Rechtliche Konsequenzen: Die Strafen für Verstöße gegen die DGUV-Vorschrift 70 sind besonders hart, um die hohe Verantwortung, die mit der Ladungssicherung einhergeht, zu verdeutlichen. Bei Kontrollen können Bußgelder verhängt werden, die je nach Schwere des Verstoßes bis zu 10.000 € erreichen können. Bei Unfällen, die auf unzureichende Sicherung zurückzuführen sind, drohen zudem strafrechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen, insbesondere wenn dabei Personen zu Schaden kommen​.
  • Verlader, Unternehmer und Fahrer haften in vollem Umfang für eine mangelhafte Ladungssicherung, was im Gegensatz zu den Regelungen der StVO steht, bei denen die Haftung meist auf den Fahrer oder Fahrzeughalter beschränkt ist. Die Konsequenzen unzureichender Ladungssicherung können nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch erhebliche Schäden am Unternehmensimage nach sich ziehen. Im Gegensatz zur StVO können Unternehmen bei DGUV-Verstößen direkt für Schadensersatzansprüche verantwortlich gemacht werden, wenn Dritte durch schlecht gesicherte Ladungen zu Schaden kommen.

Wesentliche Lehren für den sicheren Transport

Die DGUV-Vorschrift 70 ist ein unverzichtbares Element der Sicherheitsstrategie im Transportwesen. Es ist von größter Bedeutung, dass sich alle Beteiligten ihrer Verantwortung bewusst sind und die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen treffen, um nicht nur rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sondern auch das Leben und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu schützen.

Praktische Umsetzung der Ladungssicherung

Hier einige interessante Blogthemen, die Ihnen weiterhelfen können, wenn es um spezifische Aspekte der Ladungssicherung geht: Erfahren Sie mehr über die Ladungssicherung mit Spanngurten und die verschiedenen Arten von Spanngurten, die für unterschiedliche Transportgüter eingesetzt werden können. Besonders hilfreich sind Themen wie der Motorradtransport mit Spanngurten, wie man ein Auto richtig verzurrt oder welche Zurrmethoden zur Ladungssicherung existieren.

Schulungen und Verantwortung

Fahrer und Unternehmer sind gleichermaßen verantwortlich für die Einhaltung der Ladungssicherungsvorschriften. Regelmäßige Schulungen sind daher unerlässlich, um sicherzustellen, dass das Personal über die aktuellen rechtlichen Anforderungen und technischen Möglichkeiten informiert ist. Hier greift auch die DGUV-Vorschrift 70, die spezielle Anforderungen an die Unterweisung der Fahrer stellt.

Gesetzeskonforme Ladungssicherung ist unerlässlich

Die Ladungssicherung ist ein entscheidender Faktor für die Verkehrssicherheit. Die Einhaltung der Vorschriften der StVO, StVZO und der DGUV-Vorschrift 70 ist unerlässlich, um Unfälle zu vermeiden und rechtlichen Konsequenzen zu entgehen. Unternehmen sollten darauf achten, dass ihre Mitarbeiter regelmäßig geschult werden und die genutzten Fahrzeuge in einem einwandfreien Zustand sind. Neben den gesetzlichen Anforderungen gibt es zahlreiche technische Hilfsmittel, die eine sichere Ladung gewährleisten können.

Eine rechtskonforme Ladungssicherung ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch entscheidend für die Sicherheit im Straßenverkehr. Spanngurt-Profi bietet eine breite Auswahl an hochwertigen Zurrmitteln, wie Zurrketten und Spanngurte sowie passendes Zubehör, das speziell entwickelt wurde, um die Anforderungen der Ladungssicherung zu erfüllen.

Diese Produkte sind entscheidend, um die vorgegebenen Sicherheitsstandards in der Praxis umzusetzen und Strafen sowie Unfälle zu vermeiden. Setzen Sie auf unsere zuverlässigen Produkte und gewährleisten Sie so eine rechtskonforme und sichere Ladungssicherung.

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